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Angebote für Mädchen finden Anklang im Standort Nord

Text: Susanna Valentin

Was das Team OJA Nord seit Anfang 2025 initiierte, entwickelte sich zum vollen Erfolg: Angebote für Mädchen ziehen nicht nur Teenagerinnen des ganzen Quartiers Nord, sondern auch aus den Kreisen 5 und 6 an.

Obwohl die Statistik besagt, dass der Anteil männlicher und weiblicher Bewohner*innen der Stadt Zürich ausgewogen wäre, dominieren in offen gestalteten Treffs der OJA in der Regel die männlichen Besucher. «Die Gründe dafür sind vielfältig», erklärt Maja Hernandez, Co-Leiterin Team Nord, «es kann sein, dass die Eltern der Mädchen die Angebote nicht kennen, sie schlicht keine Lust haben, den offenen Treff zu besuchen oder sie sich darin nicht wohl fühlen.» Der Wunsch nach einem eigenen Raum sei indes auch von Mädchen geäussert worden, die an gemischten Treffs teilgenommen hätten.

«Die Musikstudios der OJA werden erfahrungsgemäss ebenfalls stärker von Jungs genutzt», führt Maja Hernandez aus, «deshalb starteten wir im April 2025 mit Musikworkshops und der Organisation von Events im Planet 5.» Im Juni – dem Monat des Frauenstreiks – folgten regelmässige Treffs mit Workshop-Angeboten im Gemeinschaftsraum der Genossenschaft Brunnenhof. Die Organisation der Workshops nahmen die Jugendlichen selbst in die Hand. Sichtbar machte sich die Mädchengruppe in der Öffentlichkeit mit der Gestaltung diverser Stände am Hunzikerfest. Gemeinsame Ausflüge an einen FCZ-Match und ein EM-Spiel der Fussball-Nati der Frauen sorgten für bleibende Erinnerungen.

Raumsuche als grösste Herausforderung

Die Teilnahme von 20-40 Mädchen an allen Anlässen und ausgebuchte Workshops zeigten von Anfang an, dass die Nachfrage riesig ist. «Wir wurden überrannt», bestätigt Co-Leiterin Maja Hernandez, «das Bedürfnis der jungen Frauen nach einem Raum für sich ist so gross, dass sogar Jugendliche aus den umliegenden Quartieren dazu stiessen.» Sie schätzt den Wert dieses Zusammenseins als sehr hoch ein. «Viel geschieht in diesem Setting peer-zu-peer, bewegende Themen werden viel eher besprochen als in gemischten Treffs. Wir beobachteten bis anhin nie, dass sich Gruppen bildeten, wie wir das von anderen Angeboten kennen. Im Gegenteil, die Stimmung ist durchwegs unglaublich inklusiv.» Auch die Altersdurchmischung von 12 – 20-Jährigen wirkt sich nicht negativ aus. «Die Mädchen und jungen Frauen profitieren gerade aufgrund dieser Altersunterschiede voneinander.»

Die grösste Herausforderung zeigt sich deshalb nicht in der Gestaltung der Angebote oder fehlenden Besucherinnen, sondern in der Raumsuche. In der Stadt Zürich ist der Wohnraum knapp, mietbare Räumlichkeiten sind ebenso schwierig zu finden. Das Team Nord lässt sich nicht entmutigen und sucht weiterhin nach einer Lösung. Die Zwischenmiete des Gemeinschaftsraumes Genossenschaft Brunnenhof war bis Ende August 2025 möglich. Glücklicherweise hat sich im KuBaA, dem alten Kulturbahnhof Affoltern, seit Juni eine zusätzliche Möglichkeit zur Überbrückung aufgetan. Dort können bis auf Weiteres zentral gelegene Räumlichkeiten für Workshops, Events und Treffs gemietet werden. Erklärtes Ziel bleibt es, von der OJA betriebene Räumlichkeiten in Zürich Nord für die Mädchenangebote zu finden.

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